Chronik des Staatsinstitutes für die Ausbildung von Förderlehrern

Schulpädagogische und gesellschaftliche Grundlagen

Die Einführung einer Ausbildung von Pädagogischen Assistenten (seit 1994 Förderlehrern) fußt auf den schulpädagogischen Folgerungen aus der personalen Wertorientierung des Grundgesetzes und beinhaltet in die­sem Zusammenhang letztlich einen wesentlichen Bestandteil einer ent­sprechenden schulpraktischen Umsetzung.

60-er Jahre

(große) Schulreformdebatte

1970

„Strukturplan für das Bildungswesen“ des Deutschen Bildungsrates:

Betonung der ‘Differenziertheit‘ der individuellen Lernbedürfnisse
Entsprechende Empfehlungen der Bund-Länder- Kommission für Bildungsplanung
Gedanke der Schulassistenz entsteht

1973

Bildungsgesamtplan:

Berücksichtigung der schülereigenen Unterschiedlichkeiten hinsichtlich Lerngeschichte, Lernweg, Fähigkeit und Lernziel mittels individualisierender Maßnahmen für einzelne Schüler und Schülergruppen
Forderung nach Einsatz von mehr Personal
Gedanke der Schulassistenz etabliert sich
Mit der Aufnahme der Ausbildung Pädagogischer Assistenten 1970 von Bayern „ am konsequentesten unter allen Ländern ... erfüllt“ (Kultusminister Maier, 1973)

Die Pädagogische Assistenz stellt somit von Beginn an
ein eigenständiges schulreformerisches Anliegen dar!

 

Stationen der Entwicklung des Staatsinstituts

1969

Gründungsgespräch in Bayreuth am 13.November über die Einrichtung einer Ausbildungsstätte für Pädagogische Assistenten

Gesprächsteilnehmer:

Staatsministerium

  • MR Dr. Kaiser
  • Reg. Dir. Meixner

Päd. Hochschule

  • Prof. Dr. Albrecht (Vorstand)

Leiter der geplanten Ausbildungsstätte

  • Georg Heinisch (Oberregierungsschulrat und Lehrbeauftragter der Päd. Hochschule)

 

Planungsbesprechung im Staatsministerium (November)

Auftrag zur inhaltlichen, personellen und sächlichen Planung von zwei Instituten zur Ausbildung Pädagogischer Assistenten. (= eine absolute Neuigkeit im deutschen und europäischen Schulwesen)

  • in Augsburg: Leitung Dr. Werner Beer
  • in Bayreuth: Leitung Georg Heinisch

Dozenten:

  • Klaus Bordasch
  • Ute Hertel
  • Karl-Heinz Rauh (aus der oberfränkischen Lehrerschaft )

Verwaltung:

  • Josef Zimmerer (Verwaltungsleiter der PH Bayreuth)

Zuständiger Referent im Staatsministerium:

  • MR Selzle

1970

Beginn der Ausbildung am 02. Februar

Feierliche Eröffnung im großen Hörsaal der Pädagogischen Hochschule mit 86 Studierenden.

Erste Begegnung mit der Schulpraxis (im September)

Aufnahme des Praktikums an den bayerischen Grund- und Hauptschulen durch die Studierenden des zweiten Ausbildungsabschnitts.

Gründung von zwei weiteren Instituten, Beginn des Lehrbetriebs mit je 100 Studienplätzen:

  • in München: Leitung: Dr. Anselm
  • in Würzburg: Leitung: Dr. Lutz

1971

Zugang von Dozent Ottmar Buchert

1972

Abschluss des ersten Ausbildungslehrgangs (im Juli)

Feierliche Verabschiedung der ersten Absolventen nach bestandener Prüfung in den Vorbereitungsdienst (zweite schulpraktische Ausbildungsphase)

1973

Weggang der Dozenten

  • Uta Hertel
  • Karl-Heinz Rauh

Zugang der Dozenten

  • Christa Bauerschmidt
  • Winfried Prandstetter
  • Georg P. Reiss

Verwaltung:

  • Annelore Fleming (Sekretariat)

1975

Verordnung zur Ausbildung an Fachakademien (im November) (Nicht verwirklicht!)

Die pädagogische Assistenz gerät in die finanzpolitischen Spannungen mit den beiden Folgen:

  • Schließung der Institute in München und Würzburg
  • Verminderung der Ausbildungskapazität auf je 30 Studienplätze für die Institute in Bayreuth und Augsburg

1980

Ausgliederung der Institute aus der Universität und Errichtung eines (eigenständigen) Staatsinstituts mit Studienordnung.

  • in Augsburg: Abteilung I
  • in Bayreuth: Abteilung II

1983

Aufenthalt von 6 Schul- und Hochschulexperten aus China (für 10 Wochen am Staatsinstitut)

Gemeinsames Entwicklungsprojekt der Hanns-Seidel-Stiftung mit dem Erziehungsministerium der Volksrepublik China zur Organisation der chinesischen Grundschullehrerbildung
Planmäßige Verwirklichung eines entsprechenden Lehrerbildungsprojekts in Shanghai unter Verwendung der Hospitationsergebnisse aus Bayreuth

1985

Einstellung des Lehrbetriebs am Staatsinstitut in Augsburg

Bayreuth beherbergt somit die einzige Ausbildungsstätte für Pädagogische Assistenten / Förderlehrer!

1986

Feierliche Verabschiedung des Gründers und langjährigen Leiters des Staatsinstituts Oberstudiendirektor Georg Heinisch in den Ruhestand (am 31. Juli)

Ernennung von

  • Institutsrektor Klaus Bordasch zum Leiter des Staatsinstituts (am 31. Juli)
  • Institutsrektor Ottmar Buchert zum stellvertretenden Leiter des Staatsinstituts

Zugang von Dozent Eckhard Blüchel

Zuständiger Referent im Staatsministerium: MR Hahn

1989

Weggang von Dozentin Christa Bauerschmidt

1990

Zugang von Dozentin Maria Kasuch

1993

Besuch einer Delegation aus dem englischen ‘Departement of Education’ bzw. ‘Her Majesty’s Inspectorate of Schools’.

Zweck: Information zum geplanten Aufbau einer ähnlichen Ausbildungsstätte mit gleich gelagerter Zielsetzung in England.

1994

Umbenennung in ...

Staatsinstitut für die Ausbildung von Förderlehrern ( im Juli)

Gemäß Artikel 60 des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes wurden die Pädagogischen Assistenten in Förderlehrer umbenannt.

Feierliche Verabschiedung des stellvertretenden Leiters Institutsrektor Ottmar Buchert in den Ruhestand (am 31. Juli)

Feierliche Verabschiedung des Leiters Institutsrektor Klaus Bordasch in den Ruhestand (am 30.Oktober)

Ernennung von Institutsrektor Winfried Prandstetter zum Leiter des Staatsinstituts

Zugang der Dozenten:

  • Dr. Angelika König
  • Roland Gerhardt

1995

Ernennung von Institutsrektor Eckhard Blüchel zum stellvertretenden Leiter des Staatsinstituts

Zuständige Referentin im Staatsministerium: MR Dr. Meyer

Feierstunde anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Staatsinstituts (am 26. Juli)

2003

Zuständiger Referent im Staatsministerium: Ltd. MR Hahn

2005

Eintritt des Leiters des Staatsinstituts, Institutsrektor Winfried Prandstetter, in den Ruhestand (Juli 2005)

Leitung des Staatsinstituts durch Regierungsschulrätin Ursula Heck (seit September 2005)

2006

Eintritt von Institutsrektor Georg Reiss M.A. Univ. of Calif. in den Ruhestand (Juli 2006)

Zugang von Dozent Alexander Wunsch

2007

Ernennung von Dr. Heribert Engelhardt zum Leiter des Staatsinstituts

Zugang des Dozenten Jürgen Herbst

2008

Eröffnung eines zweiten Staatsinstituts für die Ausbildung von Förderlehrern in Freising (Abteilung II).
Leitung: IR Bernd Buckenleib

Versetzung der Dozentin Maria Kasuch an das Staatsinstitut für die Ausbildung von Förderlehrern in Freising

Zugang der Dozentinnen Dr. Doris Bocka und Dr. Alexandra Neubauer

2009

Weggang der Dozenten Dr. Doris Bocka und Jürgen Herbst.

Zugang der Dozenten Hannelore Blüchel, Annette Deuerlein-Hoffmann, Dr. Beatrix Dürrschmidt, Ruth Kamm, Alexander Pfister, Roswitha Ströbel und Ina Thieme

21.11.2009: Tag der offenen Tür anlässlich des Jubiläums 40 Jahre Förderlehrerausbildung in Bayreuth

2010

Weggang der Dozenten Annette Deuerlein-Hoffmann und Alexander Pfister.

27.11.2009: Einweihung der Ausbildungswerkstatt beim Tag der offenen Tür.
Zu Gast: Dr. Marcel Huber, Staatssekretär im StmUK

2011

Eintritt von Institutsrektorin Dr. Angelika König in den Ruhestand (August 2011)

Zugang von Dozentin Dipl. Psych. Astrid Mayer und Dozent Stefan Ranninger

Zuständiger Referent im Staatsministerium: Ltd. RSchD Dr. Peter Hell